Rückblick ins Jahr 2000

Harry Potter ist in aller Munde. Niemals, niemals werde ich DIESE Bücher lesen. Ich bin 26 Jahre alt und weiß, als Christ gehört es sich nicht, diese Bücher zu lesen oder die Filme dazu zu schauen. Sie sind einfach nicht christlich.

Ich frage nicht nach. Ich nehme das einfach so wahr. „Das ist Lektüre, die ein Christ nicht liest.“ Schlimme Dinge werden mit mir passieren. Ich werde mich sicher von Jesus entfernen, wenn ich so etwas an mich heranlasse.

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Wenn ich jetzt, 20 Jahre später, darüber nachdenke. Kann ich mich in dieses Gefühl der Ablehnung bezüglich Harry Potter absolut reinfühlen. Was mich aber 20 Jahre später echt Kopf schütteln lässt, ist:

Warum durfte ich Grimms Märchen lesen? Ich war als Kind in den 80er Jahren ein leidenschaftlicher Märchenleser. Hexen, Riesen, Feen, Unholde, Flüche – all das kam vor und ich bin der Meinung, es hat mir nicht geschadet. Ich habe auch nicht darüber nachgedacht, ob es fromm oder nicht fromm ist. Die Frage „Würde Jesus Märchen von Andersen lesen?“, habe ich mir nie gestellt. Warum nicht? Weil mein Umfeld sie nicht gestellt hat und demzufolge war es auch ok.

Doch gibt es einen Unterschied in Bezug auf Harry Potter oder Elsa die Eiskönigin oder Schneewittchen? Ich finde nicht. Alle haben das Potenzial, als gefährlich eingestuft zu werden, je nachdem, wie du oder dein Umfeld tickt oder einfach als Literatur, die die Welt mehr oder weniger bereichert.

Mittlerweile habe ich auch schon zwei oder drei Potter-Filme geschaut. Es sind nicht meine Filme – aber das hat nichts damit zu tun, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich sie als Christ schaue.

Warum schreibe ich das?

Ich glaube beim Thema „Meditieren“ geht es uns Christen ganz ähnlich.

Yoga, eine Buddha-Statue oder auch Meditieren – whouw – das geht als Christ gar nicht. Niemals – niemals hätte ich vor 20 Jahren Yoga gemacht.

Wer weiß, welche bösen Mächte ich mir dann einfange. Und ganz ehrlich, es ist total ok, dass ich damals so gedacht habe. Ich glaube ganz fest daran, dass mein Umfeld – meine Gemeinde, meine Eltern, meine Freunde, mein Jugendkreis – es gut mit mir gemeint hat. Ich weiß, dass wir es zu jeder Zeit richtig machen wollten – damals und heute.

Doch ich bin dankbar, dass jeder Mensch – du und ich – seinen Weg in seinem Tempo gehen kann. Ich bin dankbar, dass jeder woanders stehen kann und jeder für sich entscheiden kann, was einem gut tut und was nicht.

Gerade in den letzten Jahren habe ich für mich entdeckt, Gottes Größe in allem zu sehen, nicht nur in meiner kleinen christlichen Blase.

Wie ist es? Fängst du bei dem Satz schon an innerlich in Obachtstellung zu gehen? Gleich mit prüfendem Verstand weiterzulesen, ob ich etwas kommt, was deinem Glauben entgegensteht?

Kenn‘ ich. Tu das. Es ist gut, dass du prüfst, was ich – oder auch jeder anderen – dir erzählt. Schließlich sollen wir alles prüfen und das Gute behalten. (1.Thessalonicher 5:21) Doch ich habe gemerkt, dass ich nicht nur prüfen möchte, was mir die sogenannten „Nichtchristen“ erzählen, sondern alles zu prüfen.

Ich musste feststellen, dass mein Christsein in seiner Enge, wie ich ihn für mich verinnerlicht hatte nicht, mehr funktionierte.
Gott möchte frei machen, Er liebt mich.
Dennoch habe ich mich eingeschlossen gefühlt, beengt, kontrolliert. Ich hatte das Gefühl ich bin in einem Hamsterrad.

Wenn alles gut war, dann lief es auch gut. Doch wenn etwas mal außer Plan lief, geriet mein Leben ins Schleudern. Und ja tut es immer noch. Ich begann immer mehr zu hinterfragen, ob Gott wirklich so klein war, wie er sich anfühlte, obwohl ich in Lobpreisliedern von seiner Größe sang und ER mir da auch immer sehr nahe ist, fühlte ER sich im Alltag gar nicht allmächtig an.

Ich fragte mich, warum ich es mir verbot, IHN in allen Dingen zu sehen, zu erleben und zu spüren. Und ich hatte eine Phase in der ich mich schämte, dass ich IHM nicht viel mehr zu traute. Warum kann Gott mir nicht in einem Tempel in Bangkok begegnen? Warum ist soviel Angst in mir etwas falsch zu machen? Ich wollte diesen Angstglauben nicht mehr. Ich liebe Gott von ganzem Herzen. Ich glaube daran, dass Jesus für mich geboren, gestorben und auferstanden ist. Doch ich hatte das Gefühl, ich sperre ihn in meine kleine christliche Katrin-Sicht ein. Ich bat Gott um Verzeihung.

Gott ist alles.

Dieser Satz wurde mir so wichtig, ist mir wichtig. Er befreit mich. ER hat mir ein Herz und einen Verstand geschenkt, Ich habe Werte verinnerlicht, die gut sind. Ich darf darauf vertrauen, dass ich richtige Entscheidungen fälle und ich möchte die Verantwortung für meine Entscheidungen übernehmen. Und plötzlich stand mir die Welt offen.

Ich bin auf dem Weg mit meinem großartigen Gott und erlebe, wie er mir SEINE Welt zeigt, seine große Welt.
Und auf diesem Weg finde ich immer mehr zu mir.
Zu dem Menschen, den Gott nach SEINEM Bilde geschaffen hat und den er liebt.

Vielleicht verbindest du mit dem Wort „Meditieren“ etwas, was man in anderen Religionen macht und was man als Christ nicht tut. Auch ich habe mal so gedacht. Dabei ist es echt witzig, denn ich weiß, dass wir dennoch als Gemeinde auch mal eine christliche Meditation gemacht haben. Das war toll.

Das gleiche Wort und dennoch machte es in mir etwas ganz anderes.

Meditation – Meditieren.
Merkst du es? Absurd, dass ich denke, das eine darf ich als Christ und das andere nicht.

Meditation/Meditieren stammt von dem lateinischen Wort meditatio ab und bedeutet soviel wie nachdenken, nachsinnen oder auch seine Mitte finden. Wenn ich meine Mitte finde, wenn ich ganz bei mir bin, dann bin ich ganz bei Gott. Das ist für mich meditieren.

Meditieren hilft mir, Dinge, die mich belasten loszulassen.  Und das tue ich in der Meditation, indem ich Gott ganz nahekomme, ihn in seiner Allmacht ernstnehme und ihm alles zutraue.

Ja – auch in anderen Religionen wird meditiert und das nicht wenig. Aber für mich bedeutet das nicht, dass ich das Wissen, welches Menschen, die keine Christen sind nicht auch als Christ anwenden darf. Mittlerweile wird auch bei uns Christen das Meditieren eine ganz besondere Möglichkeit, um Gott nahe zu kommen. Viele Menschen suchen für ein paar Tage die Stille im Kloster, fahren nach Taizé und praktizieren dort Gebet und Meditation. Doch sorry, ich möchte nicht nur an bestimmten Orten dieses „zur Ruhe kommen“ haben und ja, christliches Meditieren zu Hause, auf dem Sofa, im Bett oder im Wald, am Strand, auf der Bank hilft mir dabei, in mir zu ruhen. Und in mir zu ruhen ist für mich nichts anderes, als ganz bei Gott zu sein.  Gott ist alles.

Ich lade dich ein, auf eine Reise zu gehen und immer mehr Gottes Ebenbild zu werden. Zu dem Menschen, den Gott geschaffen hat und der großartig ist. ER möchte, dass du als Wunder Gottes IHM ganz nahe bist, und wer weiß, vielleicht kann christliches Meditieren dich dabei unterstützen.

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